40 Jahre autonome Frauenhäuser Hamburg

2017 begehen die autonomen Frauenhäuser in Hamburg ihr 40 jähriges Jubiläum.

1977 wurde das 1. HH Frauenhaus als feministisches, basisdemokratisches Projekt gegründet.

Hätten wir gedacht, dass 40 Jahre später Frauenhäuser immer noch nötig sind? Dass Frauenhäuser Teil des Hilfesystems werden? Dass es „normal“ ist, das sie nötig sind, weil Frauen von Gewalt betroffen sind?

Ist dann dieses Jubiläum ein Grund zu feiern?

Nein, denn die Frauenhäuser sind zu 100% ausgelastet. 660 Frauen und 538 Kinder fanden 2015 in den Hamburger autonomen Frauenhäusern Schutz und Unterstützung. Viele gewaltbetroffenen Frauen mussten aber auch in andere Bundesländer vermittelt werden, weil es in Hamburg keine freien Plätze gab. Gewalt gegen Frauen wird zum individuellen Problem der einzelnen Frau. Eine gesellschaftspolitische Veränderung, die Gewalt gegen Frauen und Kinder verhindert, hat nicht stattgefunden.

Ja, denn wir haben viel erreicht. Gewalt gegen Frauen ist Thema in Politik und Presse. Gesetzesänderungen, wie z.B. das Gewaltschutzgesetz wurden mit begleitet und auf den Weg gebracht. Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern gestalten die fachliche Diskussion mit und kämpfen gesellschaftspolitisch für die Rechte der Frauen und Kinder auf ein gewaltfreies Leben.

Um das zu würdigen und das Thema Gewalt gegen Frauen in der Öffentlichkeit zu halten, planen die Hamburger autonomen Frauenhäuser eine Reihe von Veranstaltungen im September 2017.

So soll neben einem offiziellen Empfang, einem Fachtag und einer Frauenparty auch eine Broschüre entstehen.